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HNO – Nase

Allgemeines zu Nasenatmungsbehinderungen

Eine Nasenatmungsbehinderung kann viele verschiedene Ursachen haben, die manchmal sogar gleichzeitig vorliegen: Nasenscheidewandverkrümmung (Septumdeviation), Allergie oder unbemerkte Entzündungen. Mit einer sorgfältigen Untersuchung ergründe ich die Ursache und empfehle Ihnen eine effektive Therapie.

Nasenscheidewandverkrümmung

Nasenscheidewand
verkrümmung

Ungefähr 60-80% der Menschen haben eine krumme Nasenscheidewand. Das heißt, dass der knorpelige (vordere) und/oder der knöcherne (hintere) Anteil der Nasenscheidewand seitlich wächst, statt senkrecht und mittig zu stehen.  Mit dem Laufe der Zeit kann die Verkrümmung die Nasenatmung zunehmend behindern. Da die Verkrümmung langsam und meistens schon im Kindes- und Teenageralter entsteht, meistens durch Wachstumsstörungen durch Schläge oder Stürze auf die Nase, merkt man die dadurch verursachte Nasenatmungsbehinderung nicht immer. Vielmehr werden die Konsequenzen wahrgenommen: Schnarchen, Ohrdruck, häufige Nasennebenhöhleninfektionen oder Schnupfen.

Muss man alle krummen Nasenscheidewände operieren? NEIN, nur, wenn es dauerhaft Beschwerden verursacht!

Chronische und akute Entzündung der Nasennebenhöhlen

Die Nasennebenhöhlen sind meistens nicht direkt untersuchbar, da sie versteckt in unseren Knochen liegen. Eine unentdeckte Entzündung kann viele, meist unangenehme und Lebensqualitätvermindernde, aber manchmal sogar schwerwiegende Folgen haben, daher ist eine möglichst zeitnahe Diagnose und Therapie sehr wichtig! Eine endoskopische Untersuchung und CT (Computertomographie) der Nasennebenhöhlen ist oft unumgänglich, liefert aber sofortige Antwort auf unsere Fragen.

Allergie (inhalative)

In der HNO-Praxis führen wir einen PRICK-Test für inhalative (eingeatmete) Allergene durch, aber keine Tests für z.B. Lebensmittel oder Kosmetika (diese ist die Aufgabe der Dermatologen). Bei einem PRICK-TEST werden verschiedene Allergene in die Haut des Unterarmes angebracht (ich verwende ein angenehmes „Stempel-System“, sodass sogar Kinder problemlos getestet werden können! Keine Angst, ich pikse nicht! 🙂 

Hyposensibilisierungen gegen Allergien

Bei starken allergischen Beschwerden, wo die übliche Kortison Nasensprays und Antihistaminika nicht, oder nur kurzfristig helfen, ist es empfehlenswert, eine SIT (Spezifische Immuntherapie) durchzuführen. So kann man die allergische Beschwerden deutlich lindern und die sogenannte Allergiekarriere und Etagenwechsel verhindern. Etagenwechsel bedeutet, dass eine unbehandelte Allergie mit „nur“ nasalen Symptomen mit den Jahren in die tiefere Etage, nämlich auf die Lunge sich ausbreiten kann, und ein allergisches Asthma entwickelt werden kann.

Die Desensibilisierungstherapie (SIT) läuft 2-3 Jahre lang, und kann in Form von subkutane Injektionen aber auch als Spraytherapie, die man unter die Zunge sprüht, absolviert werden.

Nasenspray Abusus (Privinismus)

Es ist so nervig, wenn unsere Nase dauernd verstopft ist! Kaum liegt man im Bett, schon muss man mit offenem Mund nach Luft schnappen, der Rachen trocknet aus. Passiert es im Schlaf, kommt noch ein komisches Schnarchgeräusch dazu! Was kann jetzt tun???? Zum Nasenspray greifen!!!!! Hurra! Es hilft! – für kurze Zeit…dann beginnt alles vom vorne. Die Nächte sind nicht mehr erholsam und es wird eine schöne Menge an Geld in Nasensprays investiert und in die Luft verpufft.

Wenn Sie sich in dieser Geschichte wiedererkennen, sollten Sie für eine Untersuchung vorbeikommen. Es gibt nämlich Hilfe, sogar ganz schnelle!

Nasenbluten

Leiden sie unter häufigem Nasenbluten? Lassen Sie Ihre Nase untersuchen, es gibt meistens eine gute konservative Therapie dafür, oder das Gefäß lässt sich verschweißen. Ihre Blutdruckwerte sollten Sie vorher sorgfältig beobachten und die letzte Laborwerte (falls vorhanden) von Hausarzt mitbringen!

Soforthilfe: Beim Nasenbluten die Nase unten beim Nasenflügel kräftig zusammenkneifen und nach vorne beugen, Eiskrawatte oder etwas Kaltes an den Nacken legen, und mindestens 5 Minuten lang so bleiben! Blut bitte ausspucken, nicht schlucken!

Riech- / Geschmackstörungen

In dem Hintergrund von Riech- und Geschmackstörungen können viele Ursachen liegen. Eine sorgfältige Anamnese und Untersuchung ist erforderlich, um dahinterzukommen. Heutzutage wissen wir alle, dass eine COVID-19 Infektion ebenfalls mit einem Geruchs- und Geschmacksinnverlust einhergehen kann. 

Schnarchen

Schnarchen macht das Leben gleichermaßen schwer für Schnarcher/In und Bettnachbar/In. Manchmal ist es „nur“ störend, manchmal liegen aber Atempausen im Hintergrund, die rasch abgeklärt und therapiert gehören.

Eine endoskopische Untersuchung der Nase und Rachen wird durchgeführt, ggf. ist eine Polygraphie (Schlafscreening), die man sogar zuhause, im eigenen Bett absolvieren kann, empfohlen. Zeigt die Polygraphie zu hohe Werte von Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) oder andere Anomalien, wird der Patient/In für weitere Untersuchungen in ein großes Schlaflabor geschickt. Sind die Werte aber im Normbereich, und es besteht lediglich ein störendes Schnarchgeräusch, kann man dies mit den üblichen HNO-Methoden, medikamentös oder operativ „bearbeiten“.